Gedanken für HEUTE - Monat Mai 2020
31. Mai 2020 - Pfingstsonntag.
Apg 2, 1–11
1 Kor 12,3b–7.12–13
Joh 20,19–23
Es gibt Tage im Leben da hängen die Wolken tief. Ich meine hiermit nicht das Wetter, sondern den Blues - Ach welch ein Seelenzustand! Hoffnung wird auf einmal zum Fremdwort.
So ähnlich erging es auch den Jüngern. Ohne Jesus waren sie rat- und hoffnungslos. Was würde nun geschehen? Wie weggeblasen all die Erinnerung an seine Worte. Alles erstickt in Traurigkeit und Bedeutungslosigkeit.
Verschlossen die Tür, verschlossen der Weg, verschlossen die Zukunft.
Doch mit einem Schlag verändert sich das Leben auf’s Neue. Hoffnung ist da wo der Tag so trübselig begann. Wir können mit den Jüngern mitfühlen. Da wo nichts mehr ist, bricht auf einmal der heilige Geist wieder neu durch. Des Geistes frischer Wind bläst durch unseren Kopf und trägt alle Ängste und Sorgen weit fort.
Der Blues, wie weggeblasen!
Der Mystiker Johannes Tauler hat das so formuliert:
“Der Hl. Geist vollzieht zweierlei im Menschen:
Er schafft eine Leere in ihm
und er füllt diese Leere.
Der Mensch muss sich ergreifen lassen,
muss sich leer machen lassen
und bearbeiten lassen.
Er muss alles loslassen
und sich ins reine Nichts fallenlassen.”
Das ist das kein einfacher Gedanke.
Doch wir dürfen auch darauf vertrauen, dass uns der Heilige Geist in all den unerträglichen Situationen unseres Lebens auf geheimnisvolle Art und Weise wieder Kraft und Stärke schenkt - Unverhofft neues Leben einhaucht.
Bravo - Heiliger Geist ! …. und.... Danke!
Diakon Bruno Wagner
30. Mai 2020 - Samstag.
Apg 28,16-20.30-31
Joh 21,20-25
Der junge Nachbar ist schon wieder nicht in der Kirche - Letzte Woche war die Kirche schöner geschmückt - Der hat schon wieder nichts getan!
Es liegt in der Natur des Menschen. Wir beobachten und vergleichen. Manchmal, und es mag durchaus auch unbewusst sein, beurteilen und verurteilen wir sogar.
Bin ich oder die anderen tüchtiger? Wie machen die das? Haben sie einfach nur mehr Glück? Werden sie von Gott mehr behütet und beschützt? Ist Gott auf deren Seite? Wie kann das sein?
“Was geht es Dich an?” Jesus Worte hören sich etwas rüde an - Ein wenig nach kalte Dusche für Petrus - Oder? Aber es ist doch eine Frage die auch uns ein wenig wecken kann. Wenn ich mich wieder einmal beim beurteilen und verurteilen ertappe, kann ich mir vorstellen, Jesus würde mir diese Frage ebenso stellen. “Was geht es Dich an?”
Ist nicht jeder Mensch anders geartet, geboren und in einer differenten Lebenssituation? Jesus ruft und beruft, wen er will, wie er will und wann immer er auch will. Auch wenn wir alle derselben Kirche angehören und manchmal sogar in derselben Kirche sitzen und sogar dasselbe Evangelium hören, so kann es doch sein, dass wir uns jeder auf eine andere Art und Weise von Gottes Wort und Geist angesprochen fühlen. So gesehen auch Jesus auf ganz verschiedene Art und Weise folgen und dienen. Und das ist gut so
Diakon Bruno Wagner
29. Mai 2020 - Freitag.
Apg 25,13-21
Joh 21,1.15-19
“Liebst Du mich?” - Würde mir Jesus diese Frage stellen, jetzt in diesem Augenblick, wie würde ich antworten?
Petrus war die Leitfigur unter den Jüngern Jesu. Er erkannte als erster, dass Jesus der erwartete Messias ist. Als einziger ist er aus dem Boot geklettert um Jesus am Wasser entgegen zu gehen. War bereit mit Jesus in den Tod zu gehen. Trotz seines Treueschwurs hat er dann Jesus dreimal verleugnet.
Jesus redet Petrus mit „Simon, Sohn des Johannes“ an, den Namen den er vor seiner Berufung hatte. Dadurch wird Petrus bewusst, dass er mit seinem ungestümen Wesen, seiner Selbstüberschätzung gescheitert ist und auch Schuld auf sich geladen hat. Das lässt sich nicht ungeschehen machen. Mit der Frage: „Liebst du mich mehr als die anderen?“ Erhält Petrus die Chance seine Beziehung zu Jesus neu zu überdenken.
“Liebst du mich?” - Auch ich habe die Chance meine Beziehung zu Jesus zu überdenken. Bin ich bereit über all die kleinen Unterlassungen nachzudenken ? War da nicht auch Leugnen? Bin ich nicht Einer der Vielen dem sein Ego, wenn's drauf ankommt, wichtiger als Jesus ist?
Mit “Liebst du mich?” ist auch “willst du nicht wieder neu mit mir anfangen?” gemeint. Es liegt an mir! Mag ich in Demut neu auf Jesus zugehen? Bin ich für MEHR bereit?
Mag sein dass mit diesem kleinen Rückschritt ein großer Fortschritt gelingt - Hin zu wahrer Liebe, wie Jesus liebt.
Diakon Bruno Wagner
28. Mai 2020 - Donnerstag.
Apg 22,30; 23,6-11
Joh 17,20-26
Ein Gebet voller Vertrauen, voller Hoffnung und Zuversicht. Es spiegelt die innige Beziehung von Jesus mit seinem Vater wieder. All die Worte und Bitten die er an Gott seinen Vater richtet, lassen erkennen, dass er mit jeder Faser seines Seins vom Vater stammt und zu ihm zurückkehren wird.
Spiegelt solch eine innige Beziehung zwischen Vater und Sohn nicht auch sinnbildlich die innige Beziehung von Eltern mit ihren Kindern wieder? Ist das eine idealisierte Darstellung?
Da ist in erster Linie das tiefe Vertrauen ineinander. Da ist wahrhaftige Liebe mit Vertrauen dass sich auf Gegenseitigkeit stützt. Aus all dem entsteht ein tiefes Gefühl von Geborgenheit. Gewissheit, dass sich jeder dem anderen vollkommen öffnen kann.
Man hat in diesem Evangelium das Gefühl Jesus müsste dieses Gebet gar nicht sprechen. Vater und Sohn sind dermaßen Eins, dass der Vater all das was ihm der Sohn sagen wird sowieso schon weiß und kennt. Jesus stärkt mit diesem Gebet die Bindung und Beziehung zwischen Gott und den Menschen.
Ein passender Zeitpunkt darüber nachzudenken worauf meine Beziehung zu meinem Partner, zu meinen Kindern und Enkeln baut. Wichtiger noch - Worauf baut ihre Beziehung zu mir? Können sie mir vollstes Vertrauen schenken? Bin ich ein Mensch der ihnen Gewissheit gibt, dass sie sich mir vollkommen öffnen können? Bin ich der/die Vater/Mutter Großvater/Großmutter der sie vorbehaltlos annimmt so wie sie sind?
Denken wir nochmals an das Evangelium - Da ist grenzenlose Liebe, Vertrauen, Hoffnung und Zuversicht. Vielleicht verspüren wir dies, wenn wir “mit” unserem Vater im Himmel sprechen wie Jesus es getan hat.
Gott kennt für ein Gebet keinen falschen Zeitpunkt. Vater unser, der du bist im Himmel ….
Diakon Bruno Wagner
27. Mai 2020 - Mittwoch.
Apg 20,28-38
Joh 17,6a.11b-19
Ich vermute, dass einige von uns schon darüber philosophiert haben wie die Welt denn sein könnte. Die berühmte was - wäre - wenn - Frage. Besser, runder, schöner friedlicher ..und vieles andere. Viele Menschen sind der Meinung, dass die Welt nach Corona nicht mehr dieselbe sein wird. Na und? Ändert sich die Welt nicht andauernd? Zurückblickend gibt es viele epochale Ereignisse die die Welt sehr wesentlich verändert haben. Für mich zählt da in erster Linie die Veränderung dieser Welt mit Jesu Geburt, seinem Wirken, seinem Tod und seiner Auferstehung.
Gegen ihn haben die Dinos mit Ihrem Abtanzen von der Weltbühne vor 65 Mio-Jahren bedeutungsmäßig einfach keine Chance (für mich zumindest).
Jesus - Sohn zweier Welten. Als ewiger Gottessohn in Gottes Welt, auch Reich Gottes genannt. Als Menschensohn und Bruder in unserer Menschen-Welt. Das schafft keiner von uns! Oder doch? Die Welt kann sich für den einzelnen Menschen verändern auch wenn der Rest davon nichts spürt. Als ein epochales Ereignis persönlicher Natur würde ich die Taufe nennen. Die Taufe macht uns nicht nur zu einem neuen Menschen, sondern sie verändert unsere Welt und meist unser Weltbild. Doch das Wesentlichste ist die Eröffnung einer neuen Dimension - der Glaubenswelt und der Eintritt in das Reich Gottes - Gottes Welt. Wir sind Weltenbürger, aber noch nicht im Reich Gottes angelangt. Wir beginnen aber, es bereits hier in unserem irdischen Leben zu realisieren. Werden wir dadurch weltfremd? Zu Astronauten ohne Raumschiff?
Unsere Taufe und unser Glaube nimmt uns nicht aus dieser Welt - Ganz im Gegenteil ! Erst dadurch werden wir in die Welt hineingesandt. Sie ist der Ackerboden, auf den das Wort Gottes gestreut wird, und den wir bearbeiten.
Diakon Bruno Wagner
26. Mai 2020 - Dienstag.
Apg 20,17-27
Joh 17,1-11a
So viele schöne und eindringliche Worte, so viel Liebe in einem Gebet.
Jesus betet für uns, für dich und für mich. Er ist nicht mehr in dieser Welt, aber Er sorgt sich für uns alle in dieser Welt.
Ein Gebetsimpuls auch für uns.
Wenn er die Menschen seinem Vater an empfiehlt so können wir dies durch ihn doch ebenso tun. Ist es nicht ein besonderer Beweis an Liebe, Menschen die uns nahe sind in unser Gebet mit hinein zu nehmen und Jesu an zu empfehlen?
Es ist ein Akt von Warmherzigkeit, wenn wir auch diejenigen, mit denen wir es schwer haben, so in unser Gebet einschließen. Mit jedem Gebet öffnen wir uns auch für das wärmende Licht und die Kraft unseres Herren und werden so eins mit ihm.
Unser Leben kann mit ihm erstrahlen, in unserer Familie und überall dort wo wir täglich gefordert werden.
Wir gehören zu Ihm. Er will, dass wir glücklich sind und diejenigen, mit denen wir unser Leben teilen, ebenso glücklich machen.
Diakon Bruno Wagner
25. Mai 2020 - Montag.
Apg 19,1-8
Joh 16, 29-33
Wie empfinde ich die Welt um mich? Stellt man diese Frage, so ist bemerkenswert, wie viele Menschen sich einem bedrohlichen Schicksal ausgesetzt fühlen.
Heute hören wir sogar im Evangelium “In der Welt seid ihr in Bedrängnis“. Bedrängnis - was ist das? Druck von außen, der mich in meinem Menschsein unsicher werden lässt und Angstgefühle auslöst. Coronakrise, Klimakrise, Finanzkrise und was sonst noch alles!
Worauf mein Leben bauen? Wem noch Vertrauen Wo sich anhalten? Entsteht all dieser Druck durch Dinge die um mich herum passieren, oder habe ich auch selbst Einfluß?
Für manche einen ist Glaube und Religion gleichbedeutend mit angebunden sein und einhergehender Einschränkung der Freiheit. Wie wirkt grenzenlose Freiheit auf mich ? Kann grenzenlose Freiheit auch Ängste auslösen?
Dieses “Angebunden sein” im positiven Sinne, diese “Bindung” an unser Glauben, gibt uns auch Halt. Die Zuversicht die uns Jesus immer wieder zuspricht lässt uns trotz aller Nöte immer wieder Hoffnung schöpfen. “Habt Mut! Ich habe die Welt besiegt “ spricht Jesus.
Keiner von uns muß die Welt besiegen. Sie besteht nicht aus Freunden und Feinden, nicht aus schwarz und weiß. Wir selbst sind Teil von ihr. Auch Teil aller Verrücktheiten die darin passieren! Jesus hat diese Verrücktheit der Welt in seinem Menschsein durchlitten - Für uns.
Im übertragenen Sinne sichert er uns zu - “Hab Mut - Nur zu - Hänge den Karabiner deines Sicherheitsgurtes bei mir ein. Wenn sich auch die Schwierigkeiten deines Lebens vor dir auftürmen, vertraue mir und verzage nicht. Ich werde dich führen“.
Diakon Bruno Wagner
24. Mai 2020 - 7. Ostersonntag.
Apg 1,12-14
1Petr 4,13-16
Joh 17,1-11
„Sie alle verharrten dort einmütig im Gebet, zusammen mit den Frauen und Maria, der Mutter Jesu und seinen Brüdern“ (Apg 1,14) – Das könnte als programmatische Überschrift als Motto der Kirche gelten. Wir sind nämlich nur dann Kirche, wenn wir das auch tun: gemeinsam im Gebet verharren.
Wir können unzählige Projekte und Strukturreformen umsetzten: Es wird alles Schall und Rauch sein, wenn das Wesentliche fehlt…
Angefangen von der Marienverehrung, die im Mai Tradition in der Kirche hat, können wir eine Reihe von Beispielen im Lauf der Kirchengeschichte aufzählen, die die große Macht des geeinten Gebetes bezeugen. Auch heute gibt es das, wenn wir es möglicherweise auch seltener wahrnehmen. Gott wirkt dort, wo Kirche lebt – und zwar nicht im Aktionismus, sondern im Geist und in der Wahrheit!
Der Franziskanerpater Petrus Pavlicek, der im Österreich der Nachkriegszeit durch seine Rosenkranz-Gebetszüge um den Frieden bekannt wurde, sagte einmal: „Geeintes Gebet ist eine Macht, die Gottes Barmherzigkeit auf diese Welt herabzieht.“
Heute ist auch der Welttag der sozialen Kommunikationsmittel: Das betrifft gewiss in erster Linie die Jüngeren besonders, aber vielleicht können wir auch auf diesem Weg bewusste Akzente hin zum gemeinsamen Gebet und Kirche-sein setzen.
Thomas Schmid
P.S. Ab Morgen schreibt Dk. Bruno Wagner die „Gedanken für heute“.
23. Mai 2020 - Samstag.
Apg 18,23-28
Joh 16,23-28
Wenn wir beten, so ist es – menschlich nachvollziehbar – oft ein Bittgebet. Das ist es auch, was uns Jesus lehrt. Es gibt ja viele Stellen in der Bibel, wo Jesus den Jüngern sagt, wie sie beten sollen (Bsp. Vater unser). Wir müssen bestimmt auch manchmal Acht geben, dass das Gebet nicht etwas wird, wo wir versuchen, dem lieben Gott vorzuschreiben, was er denn bitte jetzt zu tun hat.
Bittgebet hat viele Dimensionen. Eine davon vermittelt uns Jesus im heutigen Evangelium: „Bittet, und ihr werdet empfangen, damit eure Freude vollkommen wird.“
Wir dürfen uns im Gebet in Jesu Namen durch den Hl. Geist vollkommene Freude schenken lassen: Gewissheit, dass er uns liebt und immer bei uns ist, selbst dann, wenn Gottes Pläne anders als unsere Pläne sind.
Thomas Schmid
22. Mai 2020 - Freitag.
Apg 18,9-18
Jog 16,20-23
„Ihr werdet weinen und klagen, aber die Welt wird sich freuen; ihr werdet bekümmert sein, aber euer Kummer wird sich in Freude verwandeln“ (Joh 16,20)
Was Jesus hier seinen Jüngern sagt, gilt auch uns heute: In dieser Spannung stehen unser Leben und unser Glaube.
Seit gestern befinden wir uns in der Pfingstnovene. Neun Tage lang beten wir um die Sendung und Ausgießung der Gaben des Hl. Geistes. Möge der Hl. Geist an uns wirksam werden und uns vorbereiten in Zeiten von Spannungen und Leiden auf die ewige Freude!
Zur Betrachtung in diesen Tagen kann man Gotteslob (neu) Nr. 29, 4 zur Hand nehmen oder die Heilig-Geist-Litanei (GL 565) beten.
Thomas Schmid
21. Mai 2020 - Christihimmelfahrt.
Apg 1,1-11
Eph 1,17-23
Mt 28,16-20
„Herr, stellst du in dieser Zeit das Reich für Israel wieder her?“, fragten die Jünger den Herrn. (Apg 1,6)
„Herr, wirst du alle Ungereimtheiten, alles Leid wegnehmen, die Unehrlichen entfernen, die Skandale beenden, wirtschaftliche Probleme beseitigen, die Kirche zum Himmel auf Erden machen, ….?“, könnten wir Jesus heute fragen.
Seine Antwort ist eine Verheißung. – Wir glauben und bekennen, dass Christus einst wiederkommen wird in Herrlichkeit. Seiner Herrschaft wird kein Ende sein. Ein politisches Weltreich wird er aber nicht errichten... – Wir dürfen allerdings Zeugen für sein Reich und seine Gegenwart sein, „alle Tage, bis zum Ende der Welt“. (vgl. Mt 28,20)
Es gibt ein schönes neues geistliches Lied von Albert Frey, das das Reich Gottes besingt:
„Für den König, für den Herrn.
Für ihn geben wir uns hin.
Seine Ehre unser Ziel,
nichts bedeutet uns jemals so viel.
Für den König, für sein Reich.
Alle Menschen sind hier gleich.
Lamm und Löwe sind vereint.
Und das Licht der Gerechtigkeit scheint.“
Thomas Schmid
20. Mai 2020 - Mittwoch.
Apg 17,15.22-18,1
Joh 16,12-15
Wir haben als Christen das unfassbar große Geschenk erhalten, dass wir nicht Götter erfinden müssen, die wir nicht kennen, sondern dass wir an einen Gott glauben dürfen, der in Jesus Christus Mensch geworden ist, der zu uns gesprochen hat, der sich fassbar gemacht hat und der uns gezeigt hat, wie Menschsein geht. Es ist leicht möglich, dass wir selbst als Getaufte hin und wieder werden wie die Athener in der Apostelgeschichte, die allen möglichen Göttern Altäre und Tempel errichten und die doch nicht wissen, was sie eigentlich tun sollen. Wir werden allerdings dann schnell feststellen, dass Gott nicht in Tempeln wohnt, die von Menschen errichtet worden sind. (vgl. Apg 17,24) Götzen werden uns kein Glück bringen. ER selbst hat uns berufen und möchte, dass wir IHM folgen. ER hat Großes mit uns vor. Wenn wir IHN besser kennenlernen möchten, sind wir eingeladen zum Lesen in der Bibel oder zum persönlichen Gebet.
Thomas Schmid
19. Mai 2020 - Dienstag.
Apg 16,22-34
Joh 16,5-11
Wir hören heute eine kurze Perikope aus dem Johannesevangelium, die es aber in sich hat und die auf Anhieb nicht leicht zu verstehen ist. Jesus verabschiedet sich von seinen Jüngern vor seiner Himmelfahrt. Diese scheinen aufgrund seiner Worte betroffen zu sein, aber Jesus verheißt den Hl. Geist, den göttlichen Beistand für das Leben.
Stellen wir uns vor, Jesus würde zu uns sprechen, bevor er fortgeht: Wie würden wir reagieren? Wären wir traurig oder würden wir vertrauensvoll auf die Sendung des Geistes warten und bereit dazu sein?
Wenn wir uns verabschieden, geben wir dem Scheidenden oft gute Wünsche oder Anliegen mit. Was würden wir Jesus sagen? Wäre da vielleicht ein Dank, ein Wunsch oder eine besondere Bitte?
Die Kirche begeht die Tage vor Christi Himmelfahrt traditionell als Bitttage. Wagen wir es, Jesus eine oder mehrere Bitten mitzugeben!
Thomas Schmid
18. Mai 2020 - Montag.
Apg 16,11-15
Joh 15,26-27.16,1-4
Missionarische Tätigkeit ist wesentlich für das Christentum seit den ersten Stunden: Wir können nicht schweigen über das, was wir gesehen und gehört haben (vgl. Apg 4,20)
In der heutigen Lesung folgen wir der Missionstätigkeit der ersten Christen bei den Griechen und hören, wie Paulus zu einer Frau spricht, deren Herz Gott geöffnet hat, sodass sie aufmerksam zuhörte.
„Der Herr öffnete ihr das Herz, sodass sie den Worten des Paulus aufmerksam lauschte.“ (Apg 16,14) – Diese Passage scheint mir besonders wichtig, denn sie zeigt uns, dass wir als Verkünder oder Vermittler des Glaubens(wissens) letztlich immer nur Werkzeuge Gottes sind.
Wir sollen zwar durch Worte und Taten vom Glauben an Jesus Christus Zeugnis geben, aber in angemessener Weise, denn Gott muss die Herzen öffnen, dass man uns auch mit Gewinn zuhören kann und unsere Tätigkeit auf fruchtbaren Boden fällt. Also: Zeugnis geben vom Glauben, der uns erfüllt, missionarisch sein, aber niemals auf eine Art und Weise, die für andere abstoßend und überfordernd wirkt. – Vertrauen wir auf Gott, dass er die Herzen bereiten wird.
Thomas Schmid
17. Mai 2020 - 6. Ostersonntag.
Apg 8,5-8.14-17
1 Petr 3,15-18
Joh 14,15-21
„Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten“. Ist auf der Glaubensebene die Liebe mit den Geboten zu vereinen? Das Leben aus dem Glauben ist keine bloße Gefühlssache: „Ich fühle und empfinde es so“. Es ist auch kein „Alles richtig machen zu müssen“, weil die Gebote es so sehen. Es ist, denke ich, eine „Mischung“ vom Beiden. Gebote wird nur der halten, der wirklich liebt.
Der hl. Augustinus (354-430) sagte: „Liebe, und dann tu, was du willst. Wenn du in der Liebe stehst und handelst, dann kannst du keine Fehler machen. Und wenn du trotzdem welche machst, wird dich die Liebe lehren, sie zu erkennen und zu korrigieren“. Also eine Symbiose zwischen Liebe und Gebot.
P.S. In der kommenden Woche schreibt Thomas Schmid die Gedanken.
16. Mai 2020 - Samstag (Hl. Johannes Nepomuk, 1350-1393).
Apg 16,1-10
Joh 15,18-21
„Liebt einander“ und am Gegenpol „die Welt wird euch hassen“. Mit diesem Gegensatz wird eine tragische Spannung der Geschichte deutlich: Liebe gegen Hass. Diese zieht sich durch alle Zeiten, also auch durchs mein Leben.
Wie kann ich diese im Alltag meistern? Eine generelle Antwort gibt es nicht, aber ich glaube, jeder von uns hat es in der Hand, wie er auf verschiedene Situationen reagiert: Mit Liebe oder mit Hass (Hass kann sich auch als Gleichgültigkeit oder Unfreundlichkeit zeigen).
15. Mai 2020 - Freitag (Hl. Sophia, + um 304 in Rom).
Apg 15,22-31
Joh 15,12-17
„Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe“. Hier handelt sich nicht um ein Gesetzesgebot. Die Liebe kann niemals auferlegt werden. Sie ist Herzenssache, auch wenn die hier gemeinte Liebe nicht zuerst als emotionale verstanden wird, sondern in dem Sinne, dass jeder dem anderen gut sein soll.
„Liebt einander“ umfasst sowohl die Gottes- als auch Nächstenliebe. Jesus hat geliebt: In der Liebe zu Gott die Menschen und in der Liebe zu Menschen Gott.
14. Mai 2020 - Donnerstag.
Apg 15,7-21
Joh 15,9-11
„Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt“. Wir sind in dieser göttlichen Liebe getragen und geborgen. Das wissen wir. Aus diesem Wissen sollte unser Denken und Tun der Liebe entspringen. Das sind die Früchte, von denen wir gestern gehört haben (Weinstock). Es geht nicht um die „Menge“ der Früchte, sondern um ihre Qualität.
„Bleibt in meiner Liebe“ bedeutet, sich nicht von Jesus abzuwenden, ihn nicht beiseite zu schieben und sich an anderen Maßstäben zu orientieren. Die Beziehung zu Jesus führt in die Beziehung zu Gott: „Damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird“.
13. Mai 2020 - Mittwoch - Unsere Liebe Frau von Fatima.
Apg 15,1-6
Joh 15,1-8
„Ich bin der wahre Weinstock“. Dieser Vergleich sagt Vieles über die Gemeinschaft der Christen. Einen Weinstock kann sich jeder vorstellen, den Stock mit den Zweigen, den Reben und der daran wachsenden Frucht. Die Reben wachsen am Weinstock und sind mit ihm verbunden. Sonst können die Zweigen nicht wachsen und Trauben tragen. Christliche Gemeinde gibt es nur, wenn sie am Weinstock hängt, an Jesus Christus: „Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch. Ihr könnt keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt“.
Ist Jesus, sein Wort und seine Person, sein Beispiel und Vorbild wirklich die Mitte meines Denkens und Handelns?
Und wenn wir manchmal nicht wissen, wie wir zu Jesus finden, bitten wir seine Mutter um die Hilfe. Sie ist „Unsere liebe Frau“.
12. Mai 2020 - Dienstag.
Apg 14,19-28
Joh 14,27-31
„Meinen Frieden gebe ich euch“. Heute eine Betrachtung vom Hl. Pater Pio von Pietrelcina: „Der Geist Gottes ist ein Geist des Friedens. Selbst in unseren schwersten Verfehlungen lässt er uns gerade durch seine Barmherzigkeit einen ruhigen, demütigen und vertrauensvollen Schmerz empfinden. Im Gegensatz dazu: Der Geist des Bösen erregt, verärgert und lässt uns in unserem Versagen eine Art Wut gegen uns selbst verspüren. Und doch sollten wir uns selbst gegenüber in erster Linie die Liebe walten lassen. Wenn Sie also von bestimmten Gedanken gequält werden, kommt diese Unruhe niemals von Gott, sondern vom Teufel. Da Gottes Geist ein Geist des Friedens ist, schenkt er Ihnen die Gelassenheit“.
11. Mai 2020 - Montag.
Apg 14,5-18
Joh 14,21-26
Jesus spricht von der Liebe. Das Kriterium und Merkmal für sie ist: „Seine Gebote haben und halten und an seinem Wort festhalten“. Was heißt eigentlich lieben?
Erich Fromm (1900-1980) meinte: Die Liebe sollte eine Entscheidung sein, mein Leben dem Leben des Anderen anzuvertrauen. Jemanden lieben ist nicht nur ein Gefühl, sondern auch Entscheidung, Urteil und Versprechen. Gefühl kommt und kann verschwinden. Wenn Entscheidung und Urteil fehlen, weiß ich nicht, ob ich wirklich liebe (vgl. „Die Kunst des Liebens“).
Haben wir uns schon für Jesus, für seine Gebote und für sein Wort entschieden? Er will sich durch uns und in uns der Welt offenbaren.
10. Mai 2020 - 5. Ostersonntag.
Apg 6,1-7
1 Petr 2,4-9
Joh 14,1-12
„Wählt aus eurer Mitte…“. Hier haben wir mit den ersten organisatorischen Problemen der frühen christlichen Gemeinde zu tun. Gemeinde suchte nach der Lösung, und sie fand diese: „Und sie wählten…“. Die Gemeinde hat also die Aufgaben und die Verantwortung verteilt.
So sollte es auch in unseren Pfarren sein. Keiner von uns kann Alles. Es gibt aber auch Keinen, der Nichts kann. Die Verantwortung für die Gemeinde tragen nicht nur der Pfarrer, der Diakon, der PGR und PKR, sondern wir alle. Die Pfarre ist unser gemeinsames Zuhause.
Habt ihr schon euren Platz, eure Aufgaben in der Pfarrgemeinde gefunden?
9. Mai 2020 - Samstag.
Apg 13,44-52
Joh 14,7-14
Ein Evangelium, dass man nicht oft genug lesen kann.
Ich gebe es zu! Ich musste es mehrmals lesen, nicht weil es so schwierig zu lesen ist, sondern weil Johannes Jesu Worte, so wunderbar darbringt. Jedesmal lesen geht es tiefer unter die Haut. Jesus Worte sind ein eindrücklicher Appell. “Glaub mir doch!!” .. und wenn nicht .. “Glaubt mir doch auf Grund meiner Werke!!”.
Ein guter Ansatz, Menschen die mir entgegenkommen nicht selbst mit Vorurteilen zu begegnen, sondern Ihre Werke zu betrachten. Vielleicht auch ein wenig das positive herausheben. Wer ist schon fehlerlos.
So gesehen lebt der Glaube wahrhaftig in uns, wenn wir, auch wenn nur an dem heutigen Tag, das tun was Jesus uns in diesem Evangelium sagt.
Diakon Bruno Wagner
8. Mai 2020 - Freitag.
Apg 13,26-33
Joh 14,1-6
Was erwartet mich nach dem Tod?
Sind da Bilder, Erwartungen, vielleicht auch Hoffnungen in mir? Wo bin ich dann? Wie könnte das ewige Leben dort sein?
Schon einmal darüber nachgedacht? ... Noch zu früh?
Jesus verwendet das Bild vom „Haus meines Vaters“. In Zeiten des Genderns und der Emanzipation sprechen wir daher eher vom „Elternhaus“. Der Ort wo uns die Eltern großgezogen haben, die vier Wände in denen uns auch allerlei Schabernack eingefallen ist (zumindest mir).
Wie auch immer die Bilder in unserem Kopf aussehen mögen - Eins haben sie oft gemeinsam - Es wird der Ort des Ankommens, der Stille und des Ausruhens sein. Kein Himmels-Ballermann, sondern Entspannung von der Mühsal des Lebens - Ewige “Bleibe”.
Jesus ist uns vorausgegangen um diesen Platz für uns vorzubereiten. Er selbst sorgt für uns.
„Ich werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin.“
Welche eine grandiose Zusage!
Was könnte tröstlicher sein? - Was noch mehr Vertrauen und Zuversicht schenken? Stellt sich da nicht ein warmes, wohliges Gefühl ein ?
Wie den Weg dorthin finden? Die Antwort Jesu - „Ich bin der Weg“!
Er geht voraus, kennt den Weg. Wir brauchen ihm nur auf seinen Spuren zu folgen. Sein Vaterhaus finden wir, wenn wir Jesus auch als unseren Weg im Leben gefunden haben.
Er sagt: Glaubt an Gott, und glaubt an mich. Vertraut mir! So findet ihr sicher nach Hause!
Diakon Bruno Wagner
7. Mai 2020 - Donnerstag.
Apg 13,13-25
Joh 13,16-20
Menschen verletzen, hintergehen, verraten einander. Das tut weh und schmerzt tief bis in die Seele. Solche Wunden heilen oft nur langsam.
Wer hat so etwas nicht schon durchlebt?
Auch Jesus machte auf seinem Leidensweg eine solch schmerzvolle Erfahrung. Er sagt sie den Jüngern sogar voraus. “Einer, mit dem ich mein Brot geteilt habe, hat sich gegen mich gewandt“.
Ich denke jeder von uns würde bei Kenntnis eines solchen Umstandes achtsam werden, die Person ansprechen - sich aussprechen.
Doch ist das immer so? Liebe macht leider auch manchmal blind. Beziehung setzt immer auch Vertrauen voraus. Man “glaubt” einander und will nicht wahr haben, daß das geschenkte Vertrauen missbraucht wird.
Jesus hat seine Jünger geliebt - auch Judas. Er hebt seine Nähe zum angehenden Verräter mit dem “ ich habe mit ihm mein Brot (mein Leben) geteilt” ganz besonders hervor.
Jesus erträgt diese Spannung, denn er erfüllt damit das, was die heilige Schrift vorausgesagt hat. Judas wird ihn ausliefern.
Wie geht es mir mit solchen Menschen oder Umständen? Halte ich die Spannung aus? Explodiere ich? Ein Patentrezept, denke ich, gibts nicht. Vielleicht aber kommen mir nach einem Gebet Gedanken die zu einer Lösung führen.
Bittet und Euch wird gegeben
Diakon Bruno Wagner
6. Mai 2020 - Mittwoch.
Apg 12,24-13,5
Joh 12,44-50
Ich bin das Licht, das in die Welt gekommen ist, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt. (Joh 12,46)
Ich muss bei diesem Wort aus dem heutigen Evangelium immer an einige Verse eines meiner Lieblingspsalmen denken. Ps 139,11-12: Würde ich sagen: „Finsternis soll mich bedecken, statt Licht soll Nacht mich umgeben“, auch die Finsternis wäre für dich nicht finster, die Nacht würde leuchten wie der Tag, die Finsternis wäre wie Licht.
Nehmt euch doch heute mal die Bibel zur Hand und lest euch Psalm 139 vollständig durch oder besser: betet ihn durch!
Thomas Schmid
5. Mai 2020 - Dienstag.
Apg 11,19-26
Joh 10.22-30
Sie umringten Jesus und fragten: „Wie lange noch willst du uns hinhalten? Wenn DU der Messias bist, sag es uns offen!“ (vgl. Joh 10,24) – Die Menschen, die Jesus bedrängen, wollen endlich wissen, ob er der Messias ist, der Erlöser, auf den sie warten. Sie haben ihre Erwartungen und Vorstellungen, glauben ihm aber nicht und sind nicht fähig, auf seine Stimme zu hören und seine Botschaft anzunehmen.
Jesus antwortete ihnen: „Ich habe es euch gesagt, aber ihr glaubt nicht. Die Werke, die ich im Namen meines Vaters vollbringe, legen Zeugnis für mich ab.“ (Joh 10,25)
Ich frage mich dieser Tage oft: Wo ist der Glaube an die heilende und erlösende Macht Christi in der Kirche? Sehen wir vielleicht viele Werke Gottes nicht, weil wir zu sehr mit anderen Fragen beschäftigt sind?
Thomas Schmid
4. Mai 2020 - Montag.
Apg 11,1-18
Joh 10,11-18
In der heutigen Lesung aus der Apostelgeschichte hören wir von den Mitgliedern der christlichen Gemeinde in Judäa (die gläubige Juden waren, also zum auserwählten Volk gehörten), wie sie Petrus ihr Unverständnis darüber entgegenhielten, dass auch Heiden das Wort Gottes angenommen hatten. – Zwei Gedanken:
Konfliktpotential und Unverständnis gab es in den christlichen Gemeinden von frühesten Zeiten an. Klärungen gab es dann, wenn man sich offen und ehrlich darüber ausgesprochen hat. Manchmal muss das sein und trägt sogar zu größerem Verständnis bei.
Oftmals haben wir in unseren vertrauten Gemeinden nur uns selbst im Blick. Doch wir sollten nie vergessen, dass der Herr auch die ruft, die (noch) nicht zu unseren Reihen gehören. – Stellen wir uns ihnen nicht in den Weg, sondern werden wir zu Türöffnern, die einladen und ihnen entgegengehen!
Thomas Schmid
3.Mai 2020 - 4. Ostersonntag.
Apg 2,14.36-41
1 Petr 2,20-25
Joh 10,1-10
Das Bild vom Guten Hirten ist vielleicht die älteste Darstellung Christi. Dieses Bild sehen wir schon in den Katakomben in Rom. Was hat das in sich? Warum ist es so beliebt?
Es gibt sicherlich viele Antworten, und jeder von uns wird eine für sich selbst finden können. Ich möchte heute das Vertrauen betonen. „Er ruft sie beim Namen und sie kennen seine Stimme“. Das Leben ohne Vertrauen ist kaum vorstellbar.
Können wir vertrauen, grenzenlos? Oder sind wir eher vorsichtig auf dieser Ebene? Es geht nicht nur ums Vertrauen zu Gott. Es geht auch ums Vertrauen zu unseren Mitmenschen.
2. Mai 2020 - Samstag.
Apg 9,31-42
Joh 6,55.60-69
Sich stellen? - Standhaft sein? - Zurückweichen? Oder gar Angreifen?
Wie oft stehen wir in unserem Leben vor solchen Situationen? Wenn im Beruf die Überforderung droht - In der Familie der Streit überhand nimmt - In der Partnerschaft das Gespräch nicht mehr möglich scheint! Was ist die richtige Reaktion?
In unserem Glaubensleben werden wir zwar manchmal hart gefordert, aber verglichen mit den Anfängen der Christenheit - Gott sei Dank - nicht verfolgt .
Jesus hat seine Jünger und damit alle die ihm nachfolgen ermutigt, trotz Verfolgung und sonstiger Herausforderungen, standhaft zu bleiben. Dem Standhaften verspricht er zuletzt Errettung.
Diese Botschaft ist auch an uns adressiert!
Um sie nicht falsch zu verstehen! Er will nicht, dass wir in zwei Extreme verfallen. Weder radikale Glaubens-Heroes noch sich verkriechende, stille Looser zu werden. Im Evangeliums wird indirekt an die Klugheit des Einzelnen appelliert. Standhaftigkeit heisst nicht sinnlose Aufopferung - Kluges Zurückweichen, ist wenn notwendig, ebenso eine Option, sofern das Ziel so erreichbar scheint!
Klar ist - Wir ALLE sind als seine Nachfolger aufgefordert, unseren Glauben in unserem Lebensumfeld standhaft und offen zu leben und auch zu bekennen.
Ja klar doch ….Ja wirklich??... So sicher?.. Soooo selbstverständlich?
Wie schaut’s aus? Hat bei mir in Analogie zu Petrus nicht auch der Hahn schon öfters gekräht? Wie reagiere ich, wenn ich selbst, mein Glaube, die Kirche und Gott von anderen Menschen angezweifelt, attackiert oder gar gehasst werde?
Wenn eine solche Situation wieder eintritt - Eine tolle Möglichkeit der Selbstbeobachtung!
Diakon Bruno Wagner
1. Mai 2020 - Freitag.
Apg 9,1-20
Joh 6,52-59
“Ich hab Dich zum Fressen gern” - Junge Menschen finden sich und entdecken Ihre Liebe. Obwohl sich dieser Ausspruch für Aussenstehende durchaus etwas überzogen anmutet, so ist er doch zwischen Liebenden ein zärtliches Aussprechen ihres Liebeshungers.
Wir Menschen sind Bedürfnissen unterworfen. Wir hungern und dürsten nach Leben, Liebe und Anerkennung. Wonach sonst noch?
Wer kann schon Leben ohne seinen Hunger zu stillen wer Leben ohne seinen Durst zu löschen? Wer auf Dauer ohne Liebe sein? In welcher Art er auch immer Liebe empfängt oder schenkt?
Jesus kennt all unsere Bedürfnisse und er spricht uns genau dort an “Mein Fleisch ist wirklich eine Speise und mein Blut ist wirklich ein Trank”.
So wie das angesprochene Liebespaar einander braucht, Eins wird, so sind auch wir durch die Eucharistie in Brot und Wein mit Jesus Eins. Innig in Liebe verbunden - einander einverleibt.
Er in uns - Als Speise, die nicht nur Hunger oder Durst stillt, sondern wirklich nährt.
Ernährt! - In wesentlich vielgestaltigerer Form als es Speise oder Trank im herkömmlichen Sinne je könnten.
Jesus ist göttliche Speise die unser Leben braucht, um lebenswertes, gelingendes, und wahres Leben zu werden.
Leben das auch der Tod nicht bezwingt.
Diakon Bruno Wagner